Dienstag, 30. Juli 2013

Richtung Norden ...

Während sich die Wolken nicht entscheiden konnten, ob sie nun regnen oder die Sonne ihre Strahlen ausbreiten lassen sollten, machten sich 82 tapfere Goldgräber auf in die weite Ferne. Wir hatten all unsere Hoffnungen auf diesen einen Ort gesetzt, hatten unsere Freunde, unser Heim verlassen, um hier, in Goldmill, an das große Gold zu kommen, doch das Gold, der Ruhm, der Reichtum waren bereits vergangen. Wir waren zu spät gekommen. Einige wenige unermüdliche Genossen gruben noch in den ausgedorrten Goldadern, aber gefunden hatten sie schon lange nichts mehr.

Deshalb zogen wir los. Angestiftet durch einen geheimnisvollen Mann begaben wir uns Richtung Norden, wo eine neue, sprudelnde Quelle des Goldes gefunden worden sein sollte. Trotz Regen, Hitze, Anstrengungen und Mühen setzten wir einen Fuß vor den anderen und ließen uns durch nichts und niemanden von unserem Ziel abbringen.
Und dann endlich: nach einer anstrengenden Tagesreise erblickten wir am Horizont die Silhouette einer kleinen Stadt: Grassville.

Voller Herzlichkeit und Freude wurden wir von Kenton Green, dem Claimverwalter, begrüßt und in seiner kleinen Stadt willkommen geheißen. Jede Familie bekam ihr eigenes Lager, das wir natürlich sofort einzurichten begannen. Wir schwangen Beile, fixierten Nägel, spannten Seile, bauten Zäune, Bänke, Tore und ließen unsere eigene kleine Welt in einem heimischen Glanz erstrahlen. Es war nicht wie das Heim, das wir verlassen hatten, aber hier gab es nun einmal Gold, genau das, was wir brauchten, und davon mehr als genug. Im Laufe des Nachmittags wurden wir vom Goldrausch erfasst und allmählich füllten sich unsere Hände, Taschen und Lager mit riesigen, funkelnden Goldklumpen, die wir in unseren Claims tief im Wald fanden.

Der Abschied von der Heimat, die anfänglichen Enttäuschungen, der weite, beschwerliche Weg: nichts davon war umsonst gewesen, denn an diesem Tag war der Reichtum, den wir fanden, scheinbar unerschöpflich und das, was wir noch finden würden, ließ uns in einen ruhigen, hoffnungsvollen Schlaf versinken, der uns für unsere weitere Goldsuche stärken sollte.