Freitag, 2. August 2013

Erbarmungslos brannte die Sonne auf uns nieder, ...

Erbarmungslos brannte die Sonne auf uns nieder, als wir an diesem Morgen unsere Zelte verließen. Der Schock des gestrigen Tages saß uns noch in den Gliedern und die Sonne schien uns förmlich mit ihren gleißenden Strahlen auszulachen, als Mister Green mit ernstem Gesicht die Stadt betrat. Die Frist war abgelaufen und wir hatten immer noch kein Gold verdienen können. Was würde er tun? Würde er uns aus der Stadt werfen? Wo sollten wir dann leben?
Aber seine Herzensgüte, die er selbst immer betonte, war wohl noch nicht ausgeschöpft und so hatte er einen letzten Vorschlag, wie wir unsere Miete und unsere nächsten Mahlzeiten bezahlen könnten: weiter östlich von unserer Stadt war eine ansteckende und tödliche Krankheit ausgebrochen. Ein Verwandter von Mister Green hatte ein Gegenmittel gefunden, zu dessen Herstellung man die Kräuter nahe unserer Stadt brauchte. Also machten wir uns auf in den Wald. Weder Wurzeln, noch Zäune oder Brennnessel hielten uns davon ab die Kräuter zu finden und sie zu der Apotheke, die neben dem Wald war, zu bringen und zu hoffen, dass sie verkauft werden würden und uns somit Gold und den Menschen im Osten Heilung bringen könnten.
Als wir verschwitzt und müde von der anstrengenden Kräutersuche in unser Lager kamen, wurden wir mit einer gewaltigen Masse an Wasserbomben und Wassereimern begrüßt. Vermutlich war es die größte Wasserschlacht in der Geschichte von Greenville, die es je gegeben hatte, denn es gab kaum Kleidungsstücke und Menschen, die nicht von oben bis unten triefend nass waren.
Nach diesem riesigen, nassen Spaß und einem schmackhaften Mittagessen suchten wir uns, in kleine Gruppen geteilt, kühle Plätzchen im Schatten. Jeder hatte die Möglichkeit gehabt sich für einen Workshop über eine Thematik zu entscheiden, die ihn momentan persönlich beschäftigte und interessierte. Von den Grundlagen des Glaubens über Selbstbilder bis hin zu Beziehungen und persönlicher Evangelisation waren so einige Themen vertreten, die unsere fleißigen Goldgräberköpfe füllten.

Den Tag ließen wir dann wie immer in unserem Saloon zum Ende kommen, aus dem bis in die späten Abendstunden Lieder, Lachen und Geschichten drangen, die uns nicht nur Freude bereiteten, sondern auch zum Nachdenken brachten.