Der Regen prasselte auf die Zeltdächer ...
Der Regen prasselte auf die Zeltdächer nieder, Blitze
durchzogen den wolkenbehangenen Himmel, Donnergrollen störte die Stille und der
Wind tobte unaufhörlich, als die Nacht den Berg einhüllte. Am Morgen offenbarte
die Sonne dann, ob wir am Tag zuvor gute Arbeit an unseren Lagern geleistet
hatten und tatsächlich: die Zelte, die Mühle und die Zäune und Eingangstore
hatten dem Wüten unbeirrt standgehalten – bis auf den Turm der nutellaliebenden
Braunen, der allerdings trotz Niederlage noch stolz seine geschundenen Stämme
in den Himmel emporragen ließ. Als schließlich gegen neun Uhr der Doppelpfiff
ertönte und wir verschlafen aber motiviert zu unseren Gruppenmasten liefen,
zierten schon einige nasse Schlafsäcke das schöne Gelände, die sich in der
schüchternen Sonne nach und nach trocknen ließen.
Ein neuer Tag; eine neue Gelegenheit nach Reichtum und Ehre
zu suchen, ein Tag, an dem unsere Träume ihrer Erfüllung immer näher kommen
würden.
Heute mussten wir allerdings der Vereinbarung, die wir am
Tag zuvor mit Mister Green geschlossen hatten, nachkommen: um weiter nach Gold
suchen und an unseren Lagern werken und sie noch prachtvoller und ehrwürdiger
gestalten zu dürfen, sollten wir nun für die Materialien, die wir brauchen
würden, bezahlen. Also stellte Mister Goldman von der Goldmangroup, der größten
Bankvereinigung des Wilden Westens, uns in einem Actionspiel der
Herausforderung uns mit Münzen und Gold als Zahlungsmittel einzudecken.
Natürlich war selbst die große Spannweite an verschiedenen
Stationen kein Problem für erfahrene und starke Goldgräber wie uns. Wir
stellten unser Geschick beim Dartwerfen, unsere Intelligenz bei Rätseln und Fragen
und unsere Schnelligkeit beim Parcour und beim Flüchten vor den Springern unter
Beweis, die uns unser hartverdientes Gut ab zu nehmen versuchten, es allerdings
kaum schafften.
Am Nachmittag konnte man unserer herrlichen Stadt dann
wieder beim Wachsen zusehen. Fassaden wurden dekoriert, Schaukeln und Bänke
ausgebaut, gewaltige Baumstämme in den Boden gehoben, Zäune bemalt und Pools
und Tretbecken ausgehoben. Ja, ganz recht, Pools. Wir Goldgräber sind nämlich
ein außerordentlich optimistisches Volk und wir hoffen darauf, dass wir in den
nächsten Tagen vor gleißender Sonne in sie hinein flüchten und dort Abkühlung
finden werden.
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