Mittwoch, 31. Juli 2013

Der Regen prasselte auf die Zeltdächer ...

Der Regen prasselte auf die Zeltdächer nieder, Blitze durchzogen den wolkenbehangenen Himmel, Donnergrollen störte die Stille und der Wind tobte unaufhörlich, als die Nacht den Berg einhüllte. Am Morgen offenbarte die Sonne dann, ob wir am Tag zuvor gute Arbeit an unseren Lagern geleistet hatten und tatsächlich: die Zelte, die Mühle und die Zäune und Eingangstore hatten dem Wüten unbeirrt standgehalten – bis auf den Turm der nutellaliebenden Braunen, der allerdings trotz Niederlage noch stolz seine geschundenen Stämme in den Himmel emporragen ließ. Als schließlich gegen neun Uhr der Doppelpfiff ertönte und wir verschlafen aber motiviert zu unseren Gruppenmasten liefen, zierten schon einige nasse Schlafsäcke das schöne Gelände, die sich in der schüchternen Sonne nach und nach trocknen ließen.
Ein neuer Tag; eine neue Gelegenheit nach Reichtum und Ehre zu suchen, ein Tag, an dem unsere Träume ihrer Erfüllung immer näher kommen würden.
Heute mussten wir allerdings der Vereinbarung, die wir am Tag zuvor mit Mister Green geschlossen hatten, nachkommen: um weiter nach Gold suchen und an unseren Lagern werken und sie noch prachtvoller und ehrwürdiger gestalten zu dürfen, sollten wir nun für die Materialien, die wir brauchen würden, bezahlen. Also stellte Mister Goldman von der Goldmangroup, der größten Bankvereinigung des Wilden Westens, uns in einem Actionspiel der Herausforderung uns mit Münzen und Gold als Zahlungsmittel einzudecken.
Natürlich war selbst die große Spannweite an verschiedenen Stationen kein Problem für erfahrene und starke Goldgräber wie uns. Wir stellten unser Geschick beim Dartwerfen, unsere Intelligenz bei Rätseln und Fragen und unsere Schnelligkeit beim Parcour und beim Flüchten vor den Springern unter Beweis, die uns unser hartverdientes Gut ab zu nehmen versuchten, es allerdings kaum schafften.

Am Nachmittag konnte man unserer herrlichen Stadt dann wieder beim Wachsen zusehen. Fassaden wurden dekoriert, Schaukeln und Bänke ausgebaut, gewaltige Baumstämme in den Boden gehoben, Zäune bemalt und Pools und Tretbecken ausgehoben. Ja, ganz recht, Pools. Wir Goldgräber sind nämlich ein außerordentlich optimistisches Volk und wir hoffen darauf, dass wir in den nächsten Tagen vor gleißender Sonne in sie hinein flüchten und dort Abkühlung finden werden.